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Muskelformung ohne Anstrengung?

Immer wieder zahlen Konsumenten viel Geld für zweifelhafte Produkte und Nahrungsmittel, die Muskelformung ohne Anstrengung versprechen. Am liebsten wäre es einigen von uns, auch mit einem sehr leichten Training Erfolge zu erzielen. Mir nicht wirklich, denke ich, weil ich mich im Training wohlfühle 😉 .

Gerne widme ich mich auf etwas unkonventioneller Weise der Frage, ob Muskelformung ohne Anstrenung meiner Erfahrung nach möglich ist? Dazu muss man natürlich die verschiedenen Ziele unterscheiden, die jeder für sich selbst hat. Meiner Meinung nach kann man den Körper ohne Anstrenung formen, indem man z.B. zu oder abnimmt. Je nach Körpertyp kann man damit erstaunliche optische Ergebnisse erzielen. Allerdings bin ich der Meinung, dass z.B. durch eine deutliche Gewichtsabnahme nicht zwangsläufig ein „schöner“ Körper im muskulären Sinne entwickelt (die Frage, ob es eine Diät ohne Anstrenung gibt, klären wir ein anderes Mal ;-)). Es kommt dabei darauf an, was unter dem Fett schon vorhanden ist. Eine Diät allein „formt“ einen Muskel nämlich nicht, sondern nur das Aussehen.

Wer einen Muskel formen will, kann dies in den meisten Fällen durch das Training mit Hanteln und Widerständen erreichen. Natürlich ist die Lehre von Übungen, Sätzen, Wiederholungen, Kombination und Regeneration eine Wissenschaft für sich. Doch im Ansatz formt sich ein Muskel durch Anpassung, indem er beansprucht wird. Schließlich ist es auch noch von Bedeutung, was denn unter Formung verstanden wird? Eine moderate Muskelbeanspruchung (also ein Training im weniger anstrengenden Bereich) hat natürlich auch einen muskelformenden Effekt. Zum Beispiel strafft sich der trainierte Bereich eine Weile, zum Beispiel die Beine beim Laufen, Radfahren oder der Oberkörper beim Schwimmen.

Wenn wir auf einer Fitness- bzw. Bodybuildingseite diese Frage beantworten, muss man natürlich „formend“ so verstehen, dass der Muskel eine optische Anpassung zeigt. Kann man umgangssprachlich einen schön geformten Body entwickeln, wenn man sich gleichzeitig nicht anstrengt? Na, glaubst du das (wirklich)? Nun, wie bereits weiter oben erwähnt, passen sich Muskeln bei Beanspruchung an. Allerdings strengen sich Muskelfasern – in meinem Sinne einfach ausgedrückt – Belastung nicht alle auf einmal an, sondern wechseln sich wie im Schichtdienst ab. Da halten sie lange durch. Und weil dieses Team damit so weit kommt – siehe Marathon und andere Ausdauersportarten – verstärkt es sich auch nicht wirklich.

Erhöht sich die Muskelbeanspruchung deutlicher, müssen mehr Muskelfasern zusammen helfen. Die Sache mit dem Abwechseln der Fasern funktioniert dann nicht mehr so leicht. Wird der Muskel in dieser Art mindestens 2x pro Woche regelmäßig beansprucht, spürt Körper, der Wunderbare, dass er auf die Situation reagieren muss. Er verstärkt die Muskelfasern in ihrer Leistungsfähigkeit, z.T. sogar in seiner Form und Anzahl. Dieser Aufbau der Muskelfasern geht mit größeren Nahrungsspeicherung  und einer Verdickung des Muskels einher, den man nach ca. 2 bis 3 Monaten des regelmäßigen Trainings erstmals sehen kann! Daraus leitet sich bereits eine Antwort auf die Eingangsfrage ab. Um einen solchen Anpassungsvorgang zu erzielen, ist eine gewisse Anstrengung erforderlich! Nicht nur das, leider musst du auch die entsprechende Zeit investieren, die das Training fordert. Natürlich ist das schwierig, aber deshalb das Unglaubliche zu glauben, ist leider kein Weg, der deine Muskeln formt.

Immerhin reagiert der weitgehend untrainierte Muskel sehr gut und schnell auf Training im gewissen Anstrengungsbereich (ins Schnaufen kommen, den Muskel spüren, die Erschöpfungsgrenze noch entfernt). Gerade in den ersten Trainingsmonaten ist es nämlich gar nicht nötig, bis an seine Grenzen zu gehen. Der Körper ist so untrainiert, dass relativ schnell und gut reagiert. Erst später verlangsamt sich dieser Prozess und was du am Anfang im Körper gespürt hast (eine Spannung in den trainierten Muskeln, Müdigkeit, angenehme Dichte), lässt nach.
Dem oberen Prinzip folgend, hat der Muskel seine nächste Stufe erreicht und weiß in diesem Zustand, mit der gestiegenen Belastung umzugehen. Willst du mehr, musst du schließlich die Belastung mehr und mehr erhöhen. Ohne eine gewisse Anstrengung und Erschöpfung der Muskulatur geht das nicht! Gut aussehende, optisch größere Muskeln, erzielst du deshalb kaum mit leichten Gewichten oder Widerständen. Sehr einfach ausgedrückt, kannst du davon ausgehen, dass es einen Zusammenhang zwischen Muskelgröße und Kraft gibt. Hier schränke ich ein, dass Kraft allein den Muskel noch nicht im Sinne der schönen Körperformung verändert. Dazu muss noch der Faktor Erschöpfung des Muskels hinzu kommen. Somit unterscheidet sich die Muskelformung durch Bodybuilding z.B. auch von dem Ziel der maximalen Kraft wie z.B. beim Gewichtheber. Für diesen Moment zusammen gefasst, bedeutet das, dass eine Muskelformung ohne Anstrengung kaum möglich ist. Muskelformung bedeutet Bodybuilding (manchmal auch in einer sehr milden Form). Dazu gehört das intelligente Training mit der richtigen Auswahl von Übungen, Satz- und Wiederholungszahlen. Umso größer die Muskeln von Bodybuildern sind, die auf Anabolika verzichten, dessen größer ist auch ihre Kraft.
Um Muskeln zu formen, bedarf es einer regelmäßigen Belastung, die eine gewisse Anstrenung beinhaltet (ein guter Marker im Training). Die totale Erschöpfung ist etwas anderes und Sportlern vorbehalten, die sich dann noch mehr von anderen durch sehr gute Muskelbildung unterscheiden. Hier erklärt sich von selbst, dass es ohne Anstrengung nicht geht. Selbst der Einsatz von speziellen Nahrungsmitteln verpufft, wenn diese gar keine Depots finden, die aufbaufähig sind. Aus meiner Sicht wird hier viel Geld heraus geschmissen.

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Viele Grüße, Micha.

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